Atezr P10 Combo 10W Lasergravurmaschine im Test
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mit der Atezr P5 eine Lasergravurmaschine für Einsteiger vorgestellt, die mich im Test überzeugt hat. Jetzt ist es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Deshalb habe ich jetzt Neuigkeiten zum Atezr P10 Combo zu berichten – mehr Leistung, gleiches Design, aber mehr Möglichkeiten? Lohnt sich der Umstieg vom Einsteigermodell P5 auf das leistungsstärkere P10? Dies und noch viel mehr stelle ich euch nun vor!
Inhaltsverzeichnis / Table of contents
Der Lieferumfang des P10 ist im Wesentlichen identisch mit dem des P5. Vom Werkzeug über das Rack selbst bis hin zum Testmaterial ist wieder alles dabei – mehr dazu in der Grafik. Der einzige Unterschied besteht dieses Mal in einem mitgelieferten HDMI-Display, das eine sinnvolle Ergänzung darstellt und die spätere Nutzung erleichtern könnte.
Optional können Sie für das P10 noch zwei Erweiterungen im Kombi-Set kaufen, die uns ebenfalls für diesen Test zur Verfügung gestellt wurden. Dabei handelt es sich um einen Air Assist, eine Pumpe zum Reinigen des Gravurbereichs, und eine Drehwalze, auf der Objekte gedreht werden können, um beispielsweise das Gravieren von Brillen zu erleichtern.
Laut Atezr dauert der Zusammenbau des P10 etwa 20 Minuten – in diesem Fall konnte ich den Zusammenbau mit der Erfahrung, die ich bereits hatte, etwas schneller abschließen. Der gesamte Rahmen ist identisch mit dem des P5, sodass Sie bereits wussten, wo welches Teil hingehört. Zu den einzelnen Teilen selbst gibt es wiederum nur Lob. Alle Teile ließen sich wieder einfach und ohne großen Aufwand zusammensetzen und verschrauben. Schon beim P5 hat mich die Einfachheit überzeugt, sodass selbst jeder Einsteiger im Bereich Lasergravur den Rahmen im Handumdrehen zusammenbauen kann. Wenn Sie mehr über die Montage erfahren möchten, lesen Sie gerne meinen Testbericht zum P5.
Ähnlich verhält es sich mit der Rotationswalze und dem Air Assist. Beide Add-ons sind praktisch „out of the box“ einsatzbereit. Bei der Pumpe müssen Sie lediglich den Schlauch von der Pumpe an den Laserkopf anschließen und schon kann es losgehen. Ähnlich verhält es sich mit der Rotationsrolle, hier kann man zwar zunächst höhere Füße montieren, muss das aber nicht, wenn man die Möglichkeit hat, das Gestell höher einzustellen. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt maximal 10 Minuten, pro Verlängerung 5 Minuten.
Für die Steuerung des P10 bietet Atezr zwei Möglichkeiten – die Steuerung über die „Atezr Laser“-App und den deutlich aufwändigeren Prozess der Erstellung einer G-Code-Datei über z. B. LaserGRBL oder LightBurn, der dafür aber deutlich mehr Anpassungsmöglichkeiten bietet. Wie schon im vorherigen Test habe ich mich für die ersten Schritte für die einfache Variante über die App entschieden. Die App kann einfach kostenlos im Apple App Store sowie im Google Play Store heruntergeladen werden und die Einrichtung ist innerhalb von 5 Minuten erledigt. Laden Sie den Gravierer herunter, verbinden Sie ihn über einen WLAN-Hotspot und schon können Sie mit der ersten Gravur beginnen. Wie schon beim P5 gibt es auch hier nichts zu meckern und ich bin von der Einfachheit beeindruckt.
Kehren wir kurz zum Inhalt der App zurück. In der App selbst stehen insgesamt vier Funktionen zur Verfügung: Foto, Ressourcen, Charaktere und lokale Dateien. Man wählt die gewünschte Funktion aus, wählt ein Thema und stellt die richtigen Parameter für das Material ein. Im nächsten Schritt sendet die App bereits eine generierte G-Code-Datei an den Graveur und es kann losgehen. Wenn Sie nun eine G-Code-Datei auf der microSD-Karte haben, können Sie die Gravur auch über den Touchscreen starten. Dadurch ist man nicht mehr an eine App auf dem Smartphone gebunden, was die Arbeit mit dem P10 in manchen Fällen erleichtern kann.
Wie schon beim Test des P5 habe ich mich bei der ersten Gravur für einen Apfel entschieden. Dieses wurde wiederum mit den Standardeinstellungen, die die App nach Auswahl des Motivs wählt, auf ein kleines Stück Holz graviert. Nach erfolgreicher Übertragung der G-Code-Datei aus der App auf die im P10 eingelegte microSD-Karte startet bereits die erste Gravur – und hier wurde ich erstmals positiv überrascht. Im letzten Test zeigte die App nur einen vorläufigen Gravurschritt an, bei dem man die Gravur pausieren oder stoppen konnte. Jetzt gibt es deutlich mehr Funktionen, die sehr hilfreich sind, wenn man spontan etwas ändern möchte. Konkret wurden drei Funktionen hinzugefügt: Einmal die Laserleistung, die Gravurgeschwindigkeit und die Wiederholungen der gesamten Gravur. Alle neuen Funktionen erfüllen ihren Zweck und sind mit Abstand die beste Innovation, die hinzugefügt wurde.
Nach insgesamt 10 Minuten war der erste Test beendet. Das Ergebnis brauchte zwei Versuche, denn beim ersten Versuch wollte ich herausfinden, was passiert, wenn man die Wiederholungen auf 0 setzt. Für alle, die jetzt raten wollen – Richtig, der P10 bleibt dann natürlich bei der Gravur stehen. Bleibt die Frage: Was habe ich mir dabei gedacht? Diese Frage habe ich mir aber auch beim Gravieren mit dem mitgelieferten Touch-Display gestellt. Bei aktiver, über die App gestarteter Gravur ist das Display ohne Funktion und zeigt nicht einmal den Fortschritt der Gravur an, was an dieser Stelle schon etwas verschenktes Potenzial ist. Dennoch verlief der zweite Lauf reibungslos und das Ergebnis kann sich erneut sehen lassen. Besonders auffällig sind jetzt die Linien, die nach den Geschwindigkeitsanpassungen entstanden sind. Diese sind auch optisch sehr ansprechend und ermöglichen noch mehr kreatives Arbeiten.
Beim zweiten Versuch war es wieder an mir, ein Motiv meines Hundes zu verwenden. Wie beim Apfel wollte ich auch das P10 etwas auf die Probe stellen. Nach einem ersten sehr schwachen Durchgang, bei dem ich mich an die Parameter im Handbuch gehalten habe, wollte ich das Endprodukt etwas verbessern. Also das Material festgeklemmt gelassen und einfach wieder mit dem Gravieren begonnen, bis es Schritt für Schritt immer dunkler wurde. Auch die Umsetzung hierfür klappte problemlos. Motiv ausgewählt, Stärke angepasst, Startpunkt erneut gesetzt ohne etwas ändern zu müssen und schon konnte es weitergehen.
Letztendlich wurde das Thema im Ergebnis noch klarer, obwohl auch hier einige Zeilen etwas zu offensichtlich waren. Mein Verdacht lag in der Geschwindigkeit der Gravur und ich hatte recht. Wie bei Neugeräten und auch bei Bastelprojekten muss man sich immer Schritt für Schritt seinem perfekten Ergebnis nähern. Ansonsten war mein Hund auf dem eher kleinen Stück Holz mehr als gut zu erkennen und die Tiefen, also die helleren und dunkleren Bereiche des Bildes, ließen sich problemlos unterteilen. Wie schon das P5 konnte mich auch das P10 mit seiner Leistung überzeugen.
Das größte Problem war für mich im letzten und auch in diesem Test das Gravieren einer transparenten Acrylplatte. Leider wollte der Laser es auch nicht so machen, wie er sollte. Das Sternmotiv, das ich zu gravieren versuchte, war auf der Rückseite leicht eingebrannt, aber nicht flach eingraviert. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass sich an einigen Stellen Flecken bildeten, in diesem Fall weil der Laser zu lange an einer Stelle war und das Acryl dort schmolz, aber nicht so, als ob etwas entfernt würde. Auch mit einem schwarzen Hintergrund bzw. einer schwarz lackierten Rückseite konnten wir keine besseren Ergebnisse erzielen, was mich leider erneut enttäuscht hat.
Anders verhielt es sich bei einem Stück schwarzem Acryl – hier wurde unser Logo probeweise angebracht und das Ergebnis spricht auf den Bildern für sich. Die Kanten sind gestochen scharf und das Logo strahlt förmlich. Die Oberfläche ist durch die Gravur leicht gräulich und fühlt sich leicht rau an. Als würde man etwas mit Schleifpapier schleifen.
Um bessere Ergebnisse beim Gravieren zu erzielen, bietet Atezr außerdem zwei zusätzliche Produkte an. Der Air Assist ist eine kleine Pumpe, die mit einem kleinen schwarzen Schlauch direkt am Laserkopf befestigt wird. Nach dem Einschalten bläst es die entstehenden Partikel von der gravierten Oberfläche weg. Im Test ergab sich dadurch eine gleichmäßigere Oberfläche, was mich positiv beeindruckt hat. Zudem lässt sich die Pumpe auf unterschiedliche Dicken einstellen, was vor allem bei kleineren Materialien von Vorteil ist, da diese sonst durch den Wind verrutschen können.
Der Rotationsroller verfügt über erhöhte Füße, die optional unter dem Lasergravierer angebracht werden können. Diese sind jedoch nicht unbedingt erforderlich, wenn Sie die Möglichkeit haben, das P10 auf einer erhöhten Fläche aufzustellen. Mit dem Rotationszylinder lassen sich runde Objekte besonders gut gravieren. Hierzu wird beispielsweise ein Becher auf die beiden Rollen gestellt und je nach Bedarf gedreht. Um eine saubere Gravur zu erhalten, muss allerdings manuell gearbeitet werden, da die Rotationswalze keinen Kontakt zum Lasergravierer hat. In meinem Fall war es also nur ein bedingt brauchbares Werkzeug, das einem aber andere Möglichkeiten zum Gravieren besonders runder Objekte oder Materialien bietet.
Damit sind wir am Ende meines Testberichts zum Atezier P10 Combo angelangt. Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Lohnt sich der Mehrpreis und der Umstieg vom P5 auf einen P10 aus der Serie? Diese Frage kann ich nur mit „Ja“ beantworten. Grundsätzlich erhalten Sie beim P10 Combo genau die gleiche professionelle und besonders hohe Qualität der verbauten Materialien und Passgenauigkeit wie beim P5 selbst. Jedes einzelne gelieferte Teil erfüllt seinen Zweck, sieht gut aus und ist zudem solide verarbeitet. Alle Funktionen in der Anwendung sind zufriedenstellend und es wird noch aktiv daran gearbeitet, da beim Gravieren im Vergleich zum letzten Mal mehr Optionen zur Verfügung stehen, was mir besonders gut gefallen und in Erinnerung geblieben ist.
Das wohl Wichtigste, nämlich die Qualität der Gravuren, hat mich auch dieses Mal beim P10 Combo überzeugt. Die Gravuren sind scharf, exakt und haben eine schönere Oberfläche als beim P5. Dies ist auf den mitgelieferten Air Assist zurückzuführen, der kleinere Partikel von der Gravuroberfläche wegbläst. Grundsätzlich lassen sich wieder alle Materialien problemlos gravieren, mit einer kleinen Ausnahme bei transparentem Acryl. Wie beim P5 war es mir nicht möglich, eine saubere Gravurfläche auf dem Acryl zu erzeugen.
Um den Kreis zu schließen – Ja, der P10 Combo ist ein sehenswerter Lasergravierer, der auch beim Schneiden viel Leistung bringt, gleichzeitig aber etwa halb so teuer ist wie der P5. Wenn Sie sich jedoch auf einen zuverlässigen Lasergravierer verlassen möchten, sind Sie bei Atezer an der richtigen Adresse.
Der P10 von Atezr ist eine gute Alternative für jeden Gravur-Fan. Der einfache Aufbau, die gute Qualität und die einfache Handhabung haben mich überzeugt.
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